Globalingua 1, Bewegungsmangel 0
13 März, 2019Sonntag mit David Piña!
12 Juli, 2019
„Vino de la tierra“ (Kam von der Erde), „Día redondo“ (Runder Tag) oder „Einen Ruhigen machen“ (Hacer un silencio) sind nur einige Beispiele für die Fehler, die eine automatische Übersetzung enthalten kann. Trotz lustiger Ausrutscher dieser Art wird derzeit sowohl in der allgemeinen Öffentlichkeit als auch unter Übersetzern viel und angeregt über die automatische Übersetzung diskutiert. Allheilmittel oder Teufelszeug? Eine unschätzbare Ressource für Übersetzer oder der Grund dafür, dass sie künftig nicht mehr gebraucht werden? Gute Ergebnisse oder schlechte Übersetzungen? In diesem Fall müssen wir für die Antwort wohl unserer ureigenen galicischen Natur folgen: Es kommt immer darauf an.
Mit einem einfachen Blick auf das, was uns umgibt, lässt sich erkennen, dass automatische Übersetzungen heute allgegenwärtig in unserem Leben sind und es keine Anzeichen dafür gibt, dass sich das ändern wird. Es geht dabei heute nicht mehr nur um schlechte und schwer verständliche Übersetzungen, bei denen sich kaum die Bedeutung des Ausgangstextes erahnen lässt, sondern um Werkzeuge, die systematisch mithilfe von Regeln, statistischen Methoden und funktionalen Netzwerken immer weiter perfektioniert werden. Der beste Beweis dafür ist, dass die automatische Übersetzung sogar in der öffentlichen Verwaltung (z. B. beim PLATA-Portal) und bei vielen namhaften internationalen Organisationen wie der UNO (für ihr TAPTA4UN-System) verwendet wird. Automatische Übersetzungen sind derzeit allerdings noch ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es zum heutigen Tage unwahrscheinlich, dass automatische Übersetzungen eine ausreichende Qualität bieten, ohne gründlich von einem Menschen geprüft und durch ein gutes Lernsystem ergänzt zu werden, weswegen man sich nicht ausschließlich auf sie verlassen sollte. Andererseits sind wir zweifellos auf dem Weg in die Ära der Automatisierung und können die automatische Übersetzung daher nicht ignorieren, wenn wir nicht zurückbleiben möchten, als ob wir an der Schreibmaschine festhalten würden. Alles deutet darauf hin, dass wir einen Mittelweg finden müssen und es zu verstehen gilt, dass es sich nicht um einen Ersatz für Übersetzer handelt, sondern um eine Ergänzung: ein Werkzeug, das uns bei korrekter Verwendung das Leben erleichtern kann, wie viele andere technologische Fortschritte zuvor.